Ich bin Rita
und wohne mit meinem Ehepartner in der Innerschweiz. Seit 21 Jahren lebe ich mit Amyotropher Lateralsklerose (ALS), einer unheilbaren, schweren Erkrankung des Nervensystems. Im Alltag bin ich auf Unterstützung angewiesen und beschäftige derzeit fünf Assistenzpersonen. Auf www.ritatresch.com gebe ich Einblick in mein Leben und meinen Alltag.
Mit Assistenz kann ich zu Hause leben und muss nicht in ein Alters- und Pflegeheim.
Ich bin Tag und Nacht von helfenden Händen umgeben, die mich in meinem Alltag unterstützen. Vorwiegend sind das Assistenzpersonen und mein Partner.
Bis 2012 war die Spitex bei mir im Einsatz. Als damals dann der Assistenzbeitrag für alle Interessierten freigegeben wurde, meldete auch ich mich bei der IV-Stelle.
Im Juni 2012 fanden die Abklärungen bei mir zu Hause statt. Seit 2013 rechne ich die Assistenzstunden über das Assistenzbudget ab.
Ich bin Arbeitgeberin
Die Rolle der Arbeitgeberin übernehme ich selbst. Da ich früher Abteilungsleiterin war, kenne ich mich in Personalführung aus. Mitarbeitergespräche, Einsatzplanung, Stundenbudget usw. sind für mich keine Fremdwörter.
Mein Assistenzpersonal finde ich über Jobausschreibungen auf Social-Media-Portalen wie Facebook und Instagram. Zudem inseriere ich auf Assistenzbörsen wie der CléA Jobplattform, Assistenzbörse Schweiz und in örtlichen Printmedien.
Partner überbrückt Leistungslücken
Dank geeigneter Hilfsmittel kann ich viele Arbeiten am PC selbstständig erledigen. Trotzdem muss für den Notfall, beispielsweise wenn ich mich verschlucke, immer jemand in der Nähe sein. Diese Zeiten werden oft von meinem Partner abgedeckt und können nicht verrechnet werden.
Wo bleibt die Privatsphäre?
Durch die vielen Assistenzpersonen geht etwas Privatsphäre verloren. Da muss man Rückzugsräume schaffen. Will ich mal allein sein, starte ich meinen Rolli und fahre in die Natur. Die Möglichkeit, sich zurückzuziehen, ist besonders für den Partner wertvoll und wichtig.
Tipps: Mein Rat für Sie
Durch die vielen Assistenzpersonen geht Privatsphäre verloren. Finden Sie persönliche Rückzugsräume, in denen Sie sich privat und sicher fühlen.
Wenn Partner*innen Leistungslücken überbrücken, kann das die Beziehung belasten. Schaffen Sie bewusst Räume für Ihre Partnerschaft.
Lassen Sie sich beim Einarbeiten neuer Assistenzpersonen von Teammitgliedern unterstützen, die schon länger mit Ihnen zusammenarbeiten.